Ukrainer Ponomar machte sich Geburtstagsgeschenk

Ukrainer Ponomar machte sich Geburtstagsgeschenk

Mit dem Sieg des für ein italienisches Team fahrenden Ukrainer Andrii Ponomar ging in Sulz im Fricktal die 44. Austragung des «Grand Prix Rüebliland» zu Ende. Weitere Etappensieger wurden der Deutsche Marco Brenner (Zeitfahren in Seon) und der Däne Tobias Lund Andersen, der am Samstagmorgen in Seon und gestern in Sulz die Schlussetappe gewann. Im Schlussklassement kam Fabio Christen (Gippingen) als bester Schweizer auf den siebten Rang.

Mit dem Sieg des für ein italienisches Team fahrenden Ukrainer Andrii Ponomar ging in Sulz im Fricktal die 44. Austragung des «Grand Prix Rüebliland» zu Ende. Weitere Etappensieger wurden der Deutsche Marco Brenner (Zeitfahren in Seon) und der Däne Tobias Lund Andersen, der am Samstagmorgen in Seon und gestern in Sulz die Schlussetappe gewann. Im Schlussklassement kam Fabio Christen (Gippingen) als bester Schweizer auf den siebten Rang.

 

(awi) Der Ukrainer Andrii Ponomar machte sich mit dem Sieg gleich selber ein Geburtstagsgeschenk. Der Sieger des einzigen Junioren-Etappenrennens in der Deutschschweiz war am letzten Samstag, also während der viertägigen Rundfahrt, 18 Jahre alt geworden. Er hatte nicht nur während dem «Rüebliland» Geburtstag, sondern war auch der einzige Fahrer, der eine Etappe solo gewinnen konnte.  Und dies am Freitagnachmittag auf dem das Etappenrennen eröffnenden Startteilstück rund um Roggliswil im Grenzgebiet Aargau-Luzern-Bern. Der Ukrainer erreichte dort das Ziel mit einem Vorsprung von 37 Sekunden vor dem Franzosen Enzo Paleni und dem Dänen Adam Jörgensen. Auf den restlichen Etappen versuchte die Gegnerschaft zwar, diese drei Fahrer, zu distanzieren. Aber weder in der in Seon im Spurt entschiedenen Etappe vom Samstagmorgen, noch im Zeitfahren vom Samstagnachmittag und auch nicht auf der in Sulz im Fricktal zu Ende gehenden anspruchsvollen Schlussetappe gelang dies der Gegnerschaft. Die Fahrer der deutschen Nationalmannschaft um Marco Brenner, den EM-Dritten im Zeitfahren, versuchten, dem Rennen noch eine Wende zu geben. Brenner gewann zwar das Zeitfahren. Aber die kurze Distanz von 8,8 km genügte dem Deutschen, der in dieser Corona-Saison Zweiter des fünften Brugger Abendrennens geworden war, nicht, um den auf der Startetappe eingehandelten Rückstand von einer Minute und fünf Sekunden wettzumachen. Ponomar mussten seinen Gegnern zwar bis am Sonntagmorgen noch einige Sekunden seines Solovorsprungs vom Freitag abgeben. Aber am Schluss holte er sich mit 26 Sekunden Vorsprung vor Paleni, Jörgensen und dem auf den vierten Platz vorrückenden Berner einen ungefährdeten Sieg. In der Geschichte des seit dem Jahre 1977 durchgeführten GP Rüebliland ist der Erfolg von Ponomar der erste Sieg eines Fahrers aus der Ukraine. Es war zudem der erst vierte Sieg eines Fahrers aus Osteuropa: Der spätere Tour de Suisse-Sieger Roman Kreuziger aus der Tschechei war 2004 der letzte Fahrer gewesen, der einen Rüebliland-Erfolg in ein osteuropäisches Land geholt hatte.

 

Kein einfacher Stand für die Schweizer

Die Schweizer hatten im Rennen von 110 Fahrern aus mehr als einem Dutzend Ländern keinen einfachen Stand. Als bester Schweizer kam der Aargauer Fabio Christen (Gippingen) auf den siebten Schlussrang. Achter wurde der Jurassier Arnaud Tendon (Courtetelle). Tendon führte bis am Schlusstag in der Bergpreiswertung, musste das Bergpreistrikot jedoch noch an den Franzosen Joris Chaussinand abgeben. Der fürs Team Aargau fahrende Dominik Weiss (Sulz) war so der einzige Schweizer, der am diesjährigen GP Rüebliland aufs Siegerpodest konnte. Weiss war in der am Samstagmorgen in Seon zu Ende gegangenen Etappe auf den dritten Rang gefahren. Auf dieser zweiten Etappe kam es nicht nur zum Massenspurt, sondern auf der Zielgerade auch zu einem Massensturz von gleich mehreren Dutzend Fahrern. Wegen gebrochenen Schlüsselbeinen, Schürfungen und Prellungen konnten mehrere Fahrer das Rennen nicht mehr fortsetzen. Mit langwierigen Verletzungen muss allerdings keiner von ihnen rechnen. Nachdem Reto Müller im Jahre 2016 als letzter Schweizer den GP Rüebliland gewonnen hat und der an der Tour de France überzeugende Marc Hirschi damals Dritter geworden war, müssen die Schweizer weiterhin auf ein Spitzenergebnis an der Aargauer Nachwuchsrundfahrt warten.