Norwegischer Sieg am 45. GP Rüebliland

Norwegischer Sieg am 45. GP Rüebliland

Mit dem Sieg des Norweger Trym Brennsaeter ging in Langenthal die 45.  Austragung des Grand Prix Rüebliland zu Ende. Jan Christen (Gippingen), kam als bester Schweizer auf den achten Rang der Gesamtwertung. Er hatte am Samstagabend in Birr den Sieg im Zeitfahren um wenige Zehntelsekunden verpasst.

Die Norweger erwiesen sich am diesjährigen  45. GP Rüebliland als unschlagbar. Zwei Etappensiege und der Gesamtsieg von Tym Brennsaeter gingen auf das Konto der Nordländer. Die Rundfahrt zeigte unter idealen Bedingungen wieder einmal besten Radsport auf sehr hohem Niveau. Dies mussten auch die Schweizer erfahren, die diesmal nicht so brillieren konnten wie sie sich das erhofft hatten. Sie verpassten in der zweiten Etappe den entscheidenden  Postabgang. Schliesslich kam bei jener Etappe eine 10köpfige Fluchtgruppe ins Ziel. Das war dann letztlich vorentscheidend. Die letzte Etappe in Langenthal wurde wie schon die erste in einem Spurt entschieden, den der Amerikaner Colby Simmons für sich entschied.

Radsport vom Feinsten zeigten die Junioren am diesjährigen, sehr gut besetzten GP Rüebliland. Der Start am Freitag glückte allerdings durchzogen, denn es kam in der Anfangsphase und am Schluss der Etappe zu diversen Stürzen. Die UCI hätte ein solch grosses Feld mit teilweise noch unerfahrenen Fahrern gescheiter am Anfang neutralisiert. Die erste Etappe vermochte noch keine Spreu vom Weizen zu trennen, kamen doch nicht weniger als 119 Fahrer mit der gleichen Zeit ins Ziel. Gewonnen wurde diese erste Etappe vom britischen Junioren-Strassenmeister Max Poole.

Dieser erste Sieger verpasste aber dann wie auch alle Fahrer des Schweizer Nationalteams den Postabgang in der zweiten Etappe. Eine 10 Mann starke Spitzengruppe verabschiedete sich schon recht früh und fuhr einen respektablen Vorsprung von 43 Sekunden bis ins Ziel heraus. Im Spurt der Spitzengruppe setzte sich der Norweger Stian Edvardsen-Fredheim durch.

Starke Norweger mit zwei Etappen- und dem Gesamtsieger

Diese Fluchtgruppe legte bereits in der zweiten Etappe einen ersten Grundstein. Wer aus den 10 Fluchtfahrern ein gutes Zeitfahren ablieferte, war nach drei Etappen ganz vorne dabei. Als bester Zeitfahrer erwies sich dabei der Norweger Tym Brennseater und weil dieser auch in der Fluchtgruppe der zweiten Etappe vertreten war, übernahm er die Führung im Gesamtklassement und gab diese nicht mehr ab. Eine sehr gute Leistung im Zeitfahren zeigte der Gippinger Jan Christen mit seinem zweiten Platz. Wäre er nicht noch etwas behindert worden, hätte er wo möglich gar gewonnen. Schade, dass Christen bis dahin bereits zu viel Zeit verloren hatte. Ein hervorragendes Zeitfahren lieferte auch der Brite Finlay Pickering ab, der den guten dritten Platz herausfuhr und damit im Gesamtklassement bis auf sieben Sekunden zum führenden Norweger Brennsaeter aufschloss. In Lauerstellung befanden sich vor der letzten Etappe auch der Amerikaner Luke Feuerhelm, der Norweger Stian Edvardsen-Fredheim und der Pole Hubert Grygowski. Alle anderen Fahrer lagen vor der letzten Etappe bereits mehr als 30 Sekunden zurück und konnten sich nur noch wenig Hoffnung auf einen Gesamtsieg machen – darunter leider auch alle Schweizer. Mit zwei Fahrern vorne war die Ausgangslage für die Norweger am feudalsten. Sie hatten letztlich zwei Trümpfe in der Endausmarchung und konnten so auch etwas taktieren.

Amerikanischer Sieg zum Schluss

Am Schlusstag versuchten die Fahrer des Schweizer Nationalteams nochmals die Kohlen aus dem Feuer zu holen, doch der frühe Angriff von Jan Christen wurde ebenso pariert wie der spätere Vorstoss von Robin Donzé. Letztlich kam es in Langenthal zum Sprint, den der Amerikaner Colby Simmons für sich entschied. Vor zwei Jahren hatte sein Bruder Quinn den Gesamtsieg am  GP Rüebliland erzielt.

OK-Präsident Ueli Schumacher zeigte sich sehr zufrieden mit der diesjährigen Tour. Nicht ganz zufrieden war verständlicherweise der Schweizer Meister Nils Aebersold: «Ich hätte mir eine hügeligere Strecke gewünscht. Ansonsten war das eine schöne Rundfahrt. Schade nur, dass wir bei der entscheidenden Flucht nicht dabei waren. Aber so läuft es eben manchmal».

Gesamtklassement des GP Rüebliland: 1. Trym Brennsaeter, Norwegen. 2. Finlay Pickering, Grossbritannien. 3. Colby Simmons, USA. 4. Luke Feuerhelm, USA. 5. Hubert Grygowski, Polen. Ferner: 8. Jan Christen, Schweiz. 9. Roman Holzer, Schweiz. 15. Robin Donzé, Schweiz.

Sieger der Spezial-Leadertrikots: Trym Brennsaeter, NOR (Leadertrikot Allianz). Alexander Hansen, DEN (Bergpreis Volg). Colby Simmons, USA (Sprint Swisslos). Max Poole, GBR (Punkte-Leader Chasing Cancellara/Swiss Cycling Aargau). Hubert Grygowski, POL (bester Jungfahrer, Club Maillot d`Or).

Die wichtigsten Informationen über den GP Rüebliland finden sie auf der Homepage www.gp-ruebliland.ch

Markus Schenk

Der 18-jährige Norweger Trym Brennsaeter legte den Grundstein für seinen Gesamtsieg im Zeitfahren, das er gewann. Foto: Markus Schenk
Am 45. GP Rüebliland kam es zum Grosskampf auf Weltklasseniveau. Foto: Markus Schenk
Der amerikanische Meister, Colby Simmons, gewann die Schlussetappe in Langenthal. Colbys älterer Bruder Quinn, gewann vor zwei Jahren ebenfalls die Schlussetappe und auch den GP Rüebliland. Foto: Markus Schenk
Der nachmalige Etappensieger Colby Simmons vor dem Belgier Michiel Lambrecht und dem Deutschen Matteo Gross. Foto: Claudia Rey
Gesamtsieger 45. GP Rüebliland Trym Brennsaeter aus Norwegen. Foto: Claudia Rey
Das langgezogene Feld im Aufstieg. Foto: Claudia Rey