Wird der GP Rüebliland langweilig, fragten sich die Zuschauer nach der zweiten Etappe, denn der Sieger der Auftaktetappe in Schneisingen, der Tscheche Kristof Kral „zupfte“ auch diese Etappe im Spurt. Am Nachmittag wurde die Rundfahrt dann etwas überraschend neu lanciert.
Wie schon auf der ersten Etappe wurde auch auf der samstäglichen Halbetappe in Seon schneller gefahren als die errechnete Marschtabelle. Dennoch versuchten einige Fahrer das Glück in einer Flucht. Nach einer Rennrunde bildete sich eine Dreier-Spitzengruppe, später schlossen zwei Fahrer auf. Leader Kristof Kral liess sich nicht beunruhigen und blieb stets im Feld, als ob er ahnte, dass es erneut zu einem Sprint kommt. Schliesslich war es Kral vom starken Team Grenke Auto Eder, der die Etappe erneut im Spurt gewann. Nicht weniger als 119 Fahrer trafen mit der gleichen Zeit im Ziel ein, was bewies, dass trotz hohem Tempo allgemein sehr gut gefahren wurde.
Kral verlor Anschluss am Berg
Die zweite Halbetappe begann mit einer Sprintwertung schon nach 5 Kilometer. Das war eine Angelegenheit für den erst 17jährigen Dänen Noah Andersen, wie könnte es anders sein aus dem Team Grenke-Auto Eder. Danach probierten einige Fahrer immer wieder wegzukommen – ohne Erfolg. Im Aufstieg zum Bergpreis der 1. Kategorie in Schongnau passierte dann das Unerwartete. Der Leader verlor bei diesem Aufstieg immer mehr Zeit, so dass danach das Rennen für ihn gelaufen war. Er verlor bis ins Ziel 2 Minuten und 51 Sekunden. Nach der nicht ungefährlichen, kurvigen Abfahrt nach Aesch griffen dann erneut einzelne Fahrer an. Der Däne Magnus Carstensen lag noch auf dem letzten Kilometer allein an der Spitze. Auch er wurde aber eingeholt. In die Bresche sprang sein Teamgefährte Anton Louw Andersen, der ganz knapp den Spurt vor dem Holländer Keije Solen gewann.
Das Team Grenke Auto Eder darf sich trösten, weiterhin den Leader in der Person von Noah Lindholm Moller Andersen zu stellen. Mehr noch: Andersen trägt neu neben dem Leadertrikot, das Bergpreistrikot, das Punkteleadertrikot und jenes des besten Jungfahrers.