Mit Gesamtsieger Léo Bisiaux stach  doch noch ein Weltmeistertrumpf!

Mit Gesamtsieger Léo Bisiaux stach  doch noch ein Weltmeistertrumpf!

Das Siegerbild des diesjährigen GP Rüebliland (v.l.n.r.): Theodor Storm, Dänemark (Gesamtzweiter und Sieger der 3. Etappe); Léo Bisiaux Frankreich (Gesamtsieger und Sieger der letzten Etappe); Ko Molenaar, Niederlande (Gesamtdritter).

Der französische Junioren-Radquerweltmeister Léo Bisiaux gewann den diesjährigen GP Rüebliland überlegen. Er zeigte an der abschliessenden Königsetappe vom Sonntag in Altishofen seine Kletterkünste und erreichte das Ziel solo. Wie erwartet wurde die bei hitzigen Temperaturen ausgetragene Tour so am letzten Tag entschieden. Zuvor hatte es drei Sprintankünfte gegeben.

Die sehr harte Schlussetappe führte viermal über den berüchtigten Bodenberg. Was zu erwarten war, traf ein: Das Fahrerfeld kam nur einmal geschlossen über diesen Berg. Danach folgten die ersten Attacken durch den Italiener Davide Donati sowie dem Dänen Theodor Clemmensen. Zu ihnen schloss dann der spätere Sieger nicht nur auf, sondern er deponierte sie und kam mit einem feudalen Vorsprung von einer Minute und fünf Sekunden solo ins Ziel in Altishofen. Somit sicherte sich der Franzose aus dem Nachwuchsteam des Profiteams AG2R-Citroën souverän den Gesamtsieg.

Begonnen hat der GP Rüebliland durch eine eher ruhige Etappe in Vordemwald, die über 86,6 Kilometer führte. Obschon die gestarteten 162 Fahrer eine recht coupierte Strecke mit rund 1000 Höhenmeter vorfanden, erstickten schliesslich alle Angriffe im Keime. Auf der langen Zielgeraden kam es letztlich zum Massensprint eines 94 Fahrer umfassenden Feldes. Die Nase deutlich vorne hatte schliesslich der Brite Jed Smithson aus dem von Giles Pitcock geführten englischen Team Fensham Howes-Mas Design.

Umgekehrtes Spitzenduo

Die erste Halbetappe von Möhlin verlief ähnlich wie die diejenige in Vordemwald. Angriffe gab es zwar in Hülle und Fülle, aber man liess niemanden länger gewähren. Am Aussichtsreichsten sah es für jene 5er Gruppe aus, die nach rund 20 Kilometern bis 25 Sekunden Vorsprung herausfuhr. Danach reagierte man im Feld vehement und letztlich kam es zum Zusammenschluss und zum Schlussspurt. Dabei kam es zu einem Rollentausch. Der Auftaktsieger Jed Smithson, Grossbritannien wurde Zweiter, während der damalige Zweite Krystof Kral diesmal obenaus schwang.

Auf der kurzen Halbetappe vom Samstagnachmittag versuchten die ersten Fahrer schon nach zwei Minuten auszureissen. Einen recht grossen Vorsprung von über 30 Sekunden fuhr der Holländer Max Bergsma heraus. Danach reagierte das Feld aber erneut vehement und es kam innert kürzester Zeit wieder zum Zusammenschluss. Einzelne Fahrer konzentrierten sich dann auf die Sprint- oder Bergpreiswertungen, da bei diesen wertvolle Bonussekunden zu holen waren. Der Spurtsieg des Dänen Theodor Storm war letztlich hoch überlegen.

Schweizer den Erwartungen entsprechend, Aargauer glänzten

Ein Wort noch zu den Schweizern. Sie starteten mit wenig Vorschusslorbeeren, denn schon die WM ging «in die Hosen». Sie schlugen sich letztlich im Rahmen ihrer Möglichkeiten und die waren eben begrenzt. Ein Lob verdient das Team Aargau. Dieses schlug sich mit Rang 7 sensationell und nur einen Rang hinter der Schweizer Nationalmannschaft. Hervorzuheben ist da der Schweizer Bergmeister Nicola Zumsteg (Gansingen), der mit dem 38. Gesamtrang sehr gut abschnitt und auf der Königsetappe im ersten Feld im Ziel eintraf.

Markus Schenk